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Beeindruckende Touren rund um den Höchsten

Die 3 schönsten Wanderungen am Feldberg

Sei es eine kleine Wanderung bevor es dunkel wird, eine ausgedehnte Runde zu den Wasserfällen oder eine gemütliche Tour mit zahlreichen Einkehrmöglichkeiten – all das ist am Feldberg möglich.

von  Patrick Kunkel , 19. April 2016
  

· Feldberg! Abends! Allein!

Wandern im Schwarzwald - der Feldsee
Der Wald ist dicht und wild, doch immer wieder blicken wir tief hinab auf den Feldsee.  -  © Patrick Kunkel

Der Feldbergsteig ist ja an sich schon eine feine Sache. Noch schöner wird die gut 12 Kilometer lange Tour über den schmalen, wilden Bergpfad, wenn man an einem heißen Hochsommertag möglichst spät am Abend startet. Sobald die letzten Autos vom Parkplatz am Haus der Natur rollen, schnüren wir die Stiefel und stapfen los. Eine ganz besondere Atmosphäre von Ruhe und Abgeschiedenheit breitet sich am sonst oftmals so gut besuchten Seebuck aus: Kaum ein Mensch mehr unterwegs! Dabei ist es noch nicht einmal 18 Uhr und uns bleiben noch mindestens drei Stunden Licht für eine kleine Gipfelrunde...

Die Gräser und Wildblumen auf den ausgedehnten Wiesen rund um den Feldberggipfel stehen hoch und wiegen sich rauschend im sanften Westwind. Grillen zirpen. In der Ferne verlieren sich die Kämme der Höhenlagen im Dunst. Die Schatten werden länger, das Licht wird goldener, die Kuhglocken immer lauter und die Hochflächen des Feldbergs immer menschenleerer. Vom Gipfel steigen wir auf verwinkelten Pfaden ab und rasten im Naturfreundehaus, das bereits im Abendschatten liegt. Dort setzt uns der gut gelaunte Hüttenwart ein feines Vesper vor, ehe wir unseren Weg fortsetzen. Es dämmert schon. Statt dem kompletten Feldbergsteig zu folgen, entscheiden wir uns für den Felsenweg, der sich oberhalb des Feldsees durch den Steilhang windet und im Zwielicht einen ganz gewöhnlichen Reiz entfaltet. Der Wald ist dicht und wild, doch immer wieder blicken wir tief hinab auf den Feldsee. Der felsige Pfad führt über kleine Stege, Steine und Wurzeltreppen, die wir aber noch gut erkennen können. Jetzt aber schnell! Noch ehe das letzte Licht gänzlich schwindet, erreichen wir den Parkplatz. Feldberg! Abends! Und ganz allein! Welch' ein Genuss.

 

· Große Wasserfallsteig-Runde

Wandern am Feldberg - der Wasserfallsteig
Erst sprudelt nur ein kleines Rinnsal aus einer Quelle im Wald, das kurz darauf ein quirliger Bach wird

Wer am Feldberg Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, landet meist unweigerlich auf der schroffen, wilderen Nordseite des Massivs mit dem Feldsee und dem Zastler Loch. Unerwartet einsam und urwüchsig ist aber auch der Wasserfallsteig am Südhang des Feldbergs, der vom Hebelhof bis zum Todtnauer Wasserfall führt. Am Feldbergpass rauscht noch der Verkehr der Bundesstraße, doch sobald der schmale Pfad zwischen mächtigen Bäumen verschwindet, rauscht nur noch der Wind in den Wipfeln und der junge Gebirgsfluss Wiese in seinem steinigen Bett. Erst sprudelt nur ein kleines Rinnsal aus einer Quelle im Wald, das kurz darauf ein quirliger Bach wird. Mal steil, mal steinig, mal stufig und mal alles zusammen – voller Abwechslung windet sich der Wasserfallsteig vom Feldbergpass in engen Serpentinen die Wolfsschlucht hinab. An vielen Stellen ist der Pfad kaum breiter als ein Handtuch und quert den Bach unzählige Male. Immer kommen wir an kleinen, größeren und richtig großen Wasserfälle vorbei. Höhepunkte sind der Fahler Wasserfall und, ganz zum Schluss, der Todtnauer Wasserfall. Dort fällt der Stübenbach 97 Meter tief und in zwei Stufen über ein gewaltiges Granitmassiv in die Tiefe. Und hier ist dann auch nach 11,8 Kilometern Schluss – aber nicht für mich: Ich liebe es, die Wasserfallsteigtour zu einer großen Runde auszubauen: Zurück zum Feldberg laufe ich über Todtnauberg und Stübenwasen. Der Westweg führt mich über den Feldberggipfel, was mir nicht nur tolle Aussichten ganz zum Schluss beschert, sondern auch so viele zusätzliche Höhenmeter. Mit 23 Kilometern und 960 Höhenmetern wird aus dem kleinen Wasserfallsteig eine richtig anspruchsvolle Tagestour.

· Hüttentour rund um den Höchsten

Wandern im Schwarzwald - die Hüttentour um den Feldberg
Vor lauter Einkehr muss man aufpassen, dass man noch zum Wandern kommt?  -  © Patrick Kunkel

Auf dem Feldberg gibt es bis heute einige Berghütten, die der Weidewirtschaft dienen und zugleich als Gaststätten bewirtschaftet werden. Vor lauter Einkehr muss man aufpassen, dass man noch zum Wandern kommt? Keine Sorge: Bei einer Streckenlänge von gut 15 Kilometer muss man sich auf der Hüttentour rund um den Höchsten keine Sorgen machen, dass das Laufen zu kurz kommt. Nur entscheiden muss man sich, denn die Feldberger Berghütten liegen leider nicht in etwa gleich großen Abständen voneinander entfernt, sondern immer paarweise beieinander: Die Todtnauer nur einen Katzensprung von der Wilhelmer Hütte. Die Zastler Hütte nur ein kurzes Wegstück neben dem Naturfreundehaus, das wiederum direkt neben der Baldenweger Hütte liegt. Nur der Raimartihof hat keine Nachbarn – Glück für den Wirt!

Meine Lieblings-Hüttentour führt von der Talstation am Seebuck erstmal bergab zum Feldsee und direkt auf die Sonnenterrasse des Raimartihof. Hier zischt das Zäpfle und weiter geht's: Erst auf breiten, dann auf schmalen, felsigen Pfaden zur Baldenweger Hütte, dem Naturfreundehaus und der Zastler Hütte – wohl bekomm's! Der Zickzackweg ab Hüttenwasen hat es in sich, doch ehe wir den Schlussanstieg zum Feldberggipfel erklimmen, klappern wir noch die St. Wilhelmer Hütte und die Todtnauer Hütte ab. Fast noch schöner ist die Tour nur im Winter – auf Tourenski oder mit Schneeschuhen...

Über den Autor

Patrick Kunkel ist Reisejournalist aus Freiburg im Breisgau. Am liebsten erkundet er die Welt mit dem Fahrrad oder mit Wanderschuhen an den Füßen. Er lebt und arbeitet derzeit in Bilbao, Nordspanien und reist von dort regelmäßig in seine Lieblingsregion – den Schwarzwald. Folgen Sie Patrick auf Google+

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Tour Kategorie  Premiumweg Deutsches Wandersiegel Rundtour Einkehrmöglichkeit

Genießerpfad - Feldbergsteig

  • Schwierigkeit
    schwer
  • Strecke
    12 km
  • Dauer
    5 h
  • Aufstieg
    471 m
  • Abstieg
    471 m
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Tour Kategorie  Premiumweg Deutsches Wandersiegel Einkehrmöglichkeit

Genießerpfad - Wasserfallsteig

  • Schwierigkeit
    mittel
  • Strecke
    12 km
  • Dauer
    4 h
  • Aufstieg
    410 m
  • Abstieg
    618 m
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Feldsee

frei zugänglich / immer geöffnet

Dieser 9 ha kleine Karsee liegt 1.109 m hoch an den 300 m steil aufragenden Hängen des Feldberges.

Unser Wandertipp zum Feldsee