Eine Langlauftour ohne? Eine Winterwanderung ohne? Eine Gipfeltour mit den Schneeschuhen – ohne? Ohne danach in einer warmen Wirtschaft einzukehren, wo im Eck der Kachelofen bollert und einem schon an der Tür heiße Luft, Stimmengewirr und der Duft nach herzhafter Kost entgegenschlägt? Ist nur halb so schön. Während aber eine Wintertour ohne Kachelofeneinkehr immerhin möglich ist, wäre ein Schwarzwälder Berggasthaus ohne Kachelofen? Genau: Undenkbar! Alle haben einen, doch manche sind besonders schön.
Beim Stromern durch den Winterwald am Feldberg lohnt es sich, beim Raimartihof vorbeizuschauen: Das komplett schindelverkleidete Schwarzwaldgasthaus in privilegierter Lage unweit des Feldsees hat nämlich nicht nur eine solide Speisekarte – auch der gemütliche Ofen in der Stube ist an kalten Wintertagen gut dazu angetan, auf dessen Holzbank zu verweilen und dabei heißen Tee zu genießen.
Die gute Stube am Baldenweger Buck mit dem weiß gekachelten Ofen ist auch nicht zu verachten und jedenfalls gemütlich, wogegen der Ofen in der Wilhelmer Hütte nicht der Rede wert ist, die Gaststube aber trotzdem fein! Im nahe gelegenen Naturfreundehaus am Feldberg verrichtet ein schlichter verputzter Grundofen mit einer einfachen Holzbank seine Aufgabe: Er spendet Wärme und hier ist es nicht die Kachelofenkunst, sondern das sonstige Ambiente des Hauses, das die Stube so besonders macht: Im Naturfreundehaus geht’s viel und wohltuend weniger kommerziell zu als in den meisten Gasthäusern im Schwarzwald, aber dennoch gemütlich. „Die Kachelofenwärme ist die schönste Wärme, die es gibt“, sagt Hüttenwirt Heinz Blodek – eine einfache Wahrheit, die im Naturfreundehaus besonders zum Tragen kommt: Großgruppen und paarweise Naturfreunde sitzen beisammen. Im Regalbrett unter der Decke stapeln sich die Gesellschaftsspiele – bei vollständiger Abwesenheit von Bollenhüten und anderem Schwarzwaldbarock. In der Mitte der Stube steht der Ofen und spendet Wärme – genau das Richtige nach eine Schneeschuhtour am Feldberg.
Eine schöne Winterwanderung führt auch durch den Wald zur Erlenbacher Hütte – die Beiz liegt mitten zwischen tief verschneiten Bergweiden. Und wo im Sommer die Rindviecher stehen, schlurfen im Winter die Schneeschuhgänger. Die Stube ist urgemütlich, das Essen rustikal und gut, vor allem die Schnitzel! Die Stimmung ist familiär und angenehm und zwischen all dem thront ein klassisch grün gekachelter Ofen mit großer Bank drumherum, an der man sich an kalten Tagen den Rücken reiben kann.
Ein besonders gemütlicher Almgasthof ist auch die Hinterwaldkopfhütte – wo der Schweinebraten mit den hausgemachten Knödeln hervorragend mit der heißen Wärme aus dem Kachelofen harmonieren. Und auf dem Rückweg über die gespurte Loipe oder den Winterwanderweg kann man sich den dort angefutterten Bauch wieder glätten.
Zu Teil IV: Von der kühlen Loipe an den heißen Ofen