Der Schwarzwald ist nur noch einen Katzensprung entfernt: Täglich außer sonntags fliegt die Lufthansa (damals Deutsche Luft Hansa AG) ab Juni 1926 nach Freiburg in den Schwarzwald. Wer morgens um 10.15 Uhr in Hamburg startet, ist um 17.10 Uhr in Freiburg. Die Passagiere fliegen von Hamburg, Amsterdam, Frankfurt über Stuttgart nach Freiburg im Breisgau.
Von dort geht es mit dem Zug, der Kraftpostlinie, weiter nach Bärental, Seebrugg, Neustadt oder Hinterzarten. Für die neue Flugverbindung wird intensiv geworben. Für Reisende bringt die Flugverbindung Stuttgart-Freiburg eine Zeitersparnis von drei Stunden gegenüber der Bahnreise. Und Fliegen war ausgesprochen günstig: Für das Flugticket mussten 25 Reichsmark berappt werden. Die Bahnfahrkarte kostete fast genauso viel wie das Flugticket. Für eine Fahrkarte in der 2. Klasse bezahlte man damals 22,40 Reichsmark. Im Flugpreis waren übrigens der Zubringerdienst zum Flughafen und 10 Kilogramm Gepäck inbegriffen. Zusätzlich zu den Linienflügen fanden täglich Rundflüge über den Schwarzwald statt. Die Flüge wurden mit dem fantastischen Alpenpanorama beworben. In den Jahren 1929/1930 gehört die Linie Stuttgart-Freiburg zu den meist beflogenen Strecken im Reichsgebiet.
Birgit-Cathrin Duval ist am Rande des südlichen Schwarzwalds aufgewachsen. Nachdem sie die ferne Welt bereist hat, stellte sie fest: Der Schwarzwald ist alles – außer spießig. Die Reisejournalistin hat sich auf Kanada und den Schwarzwald spezialisiert und erkundet am liebsten neue Trails unter extremen Wetterbedingungen. Ihre Reportagen erscheinen regelmäßig in Tageszeitungen und im Outdoor Magazin. Folgen Sie Birgit-Cathrin auf Google+