1978
Das längste Skilanglaufrennen der Welt
Am 18. Februar fällt der Startschuss für das längste Skilanglaufrennen der Welt: Der Rucksacklauf um den „Wälder-Cup“. 100 Kilometer und 2300 Höhenmeter sind von Schonach bis nach Multen am Fuße des Belchen zu bewältigen.
Jeder Läufer muss einen Rucksack mit vier Kilogramm Gewicht mitführen, in dem sich Kälteschutz, Taschenlampe, Wachs und Verpflegung befinden. - © Sammlung Franz –Kreisarchiv Breisgau Hochschwarzwald
Die Strecke ist äußerst anspruchsvoll. Das Rennen wird auf dem 1976 angelegten Fernskiwanderweg ausgetragen und führt quer durch den Schwarzwald. Es gilt, extreme Anstiege und technisch sehr schwierige Abfahrten zu meistern. Der Rucksacklauf stellt die Teilnehmer körperlich vor eine große Herausforderung. Bei Temperaturen bis minus 20 Grad, in Dunkelheit und Kälte, ganz auf sich selbst gestellt. Jeder Läufer muss einen Rucksack mit vier Kilogramm Gewicht mitführen, in dem sich Kälteschutz, Taschenlampe, Wachs und Verpflegung befinden. Der Lauf wurde maßgeblich von Wolf Hockenjos initiiert, der auch den Schwarzwälder Skimarathon mit ins Leben rief und der Arbeitsgemeinschaft Skiwanderwege im Schwarzwald angehörte. Vorbild des Rucksacklaufs war der norwegische Langstreckenlauf Birkebeinerrennen über 54 Kilometer. Der Rucksacklauf ist mit 100 Kilometern jetzt das längste Langlaufrennen der Welt. Damit löst das Rennen im Schwarzwald den Skimarathon in Vasaloppet, Schweden ab, das bislang mit einer Streckendistanz von 90 Kilometern Länge das längste Skilanglaufrennen der Welt war.
Anders als der Schwarzwald Skimarathon ist der Rucksacklauf kein gewöhnliches Volksskirennen. Wer nicht fit genug ist, kann das strenge Zeitlimit nicht einhalten und wird aus dem Rennen genommen. Von den 136 gestarteten Teilnehmern, erreichen 89 das Ziel am Belchen. Skilegende Georg Thoma fährt als erster nach 6.39 Stunden über die Ziellinie. Bis heute hält Thoma den Streckenrekord, den er beim Rucksacklauf 1982 aufstellte, als die Strecke extrem vereist ist. Auf der vereisten Strecke kommt es zu zahlreichen Stürzen. Thoma kommt mit den Bedingungen auf der glatten und schnellen Piste bestens zurecht und erzielt die Rekordzeit von 5.51 Stunden.